Interview mit Lothar Sänger

Lothar Sänger war von 1991 bis 2017 Technischer Leiter bei SCHETTER und arbeitet heute als freiberuflicher Berater und Sachverständiger. Für unsere Hauszeitschrift SCHETTER Konkret haben wir ihm einige Fragen gestellt.

Was machen Sie heute?
Mit Eintritt in den Ruhestand habe ich mich mit einem Beratungs- und Sachverständigenbüro selbstständig gemacht. Weiterhin bin ich Stellvertretender Technischer Leiter der GTGA (Güte- und Überwachungsgemeinschaft Technische Gebäude e. V.) und Fachprüfer für Firmen gemäß AwSV und Wasserhaushaltsgesetz sowie im Verband ITGA BW als Vorsitzender des technischen Ausschusses aktiv und im zentralen Technischen Ausschuss des Bundesverbands im Bereich Heizungstechnik. Sie sehen, es wird mir nicht langweilig!

Was hat Sie bei SCHETTER besonders geprägt?
Die Erkenntnis, dass in der heutigen Zeit aktive Neugierde und die Einsicht zu lebenslangem Lernen die besten Voraussetzungen zu persönlichem und geschäftlichem Erfolg sind.

Wie war die Technik früher?
Die Technik der letzten 30 Jahre hat sich sehr stark in Richtung Digitalisierung weiterentwickelt. Es wurden zwar auch schon mit elektronischen Programmen die wichtigsten Berechnungen durchgeführt, aber erst im Laufe der 90er Jahre wurden Montagepläne als CAD-Pläne digital zweidimensional gezeichnet. Vorher wurden diese händisch am Zeichenbrett erstellt. In den Schaltschränken für die Anlagensteuerung wurden noch analoge Regelungen eingebaut und erst nach und nach durch digitale abgelöst. Jedoch wurden auch davor die wichtigen Anforderungen an die Heizungs- und Lüftungsanlagen in allen Bereichen der TGA erfüllt, nur eben auf einer anderen technischen Basis. So wurden unter anderem Störmeldungen nur an die Wartungsfirma weitergeleitet, Anlagen werden heute voll übers Netz überwacht. Der Laptop und die Handy-App sind heute das Handwerkszeug.

Wie beschreiben / schätzen Sie die technische Entwicklung ein?
Diese Frage ist zum Teil schon in der vorherigen Frage angesprochen worden. Die ständige Weiterentwicklung im Bereich Technik, speziell der Digitalisierung, ist von uns Ingenieuren ja gewollt und wird aktiv gefördert. Neuerungen sollten jedoch auch kritisch hinterfragt werden, inwiefern diese technisch notwendig oder nur dem allgemeinen Drang zum Spielen geschuldet sind und ob wir von jedem Ort und zu jeder Zeit Zugriff auf eine Anlage haben müssen. Die allgemeine Vernetzung über das Internet birgt ja auch die Gefahr des Hackens und der Einflussnahme von außen auf die früher nur internen Abläufe. Es sollte meines Erachtens mehr auf Sicherheit geachtet werden. Denn es zeigt sich ja selbst in Amerika, wie schnell eine Infrastruktur, wie zum Beispiel die Versorgungspipeline für Kraftstoffe, gehackt werden kann.

Wie empfinden Sie die Entwicklung der Firma SCHETTER von damals zu heute?
Die Firma SCHETTER gehörte schon unter dem Seniorchef Willy Schetter zu den innovativsten Firmen im Stuttgarter Raum. Dies wurde dann unter Markus Schetter konsequent weitergeführt. In allen Bereichen der TGA, wie Digitalisierung, Anlagenüberwachung, Blockheizkraftwerke, Pellets-Anlagen jeder Größe, Anlagen-Contracting bis zu Brennstoffzellenheizungen und 24-h-Service im Wartungsbereich und einiges mehr, gehörte und gehört SCHETTER immer zu den „Ersten“.

An was müssen Sie sofort denken, wenn Sie den Namen SCHETTER hören?
An sechsundzwanzig interessante Jahre, die ich trotz sehr hohem Zeitaufwand nicht missen möchte.

Welches Ereignis werden Sie bei SCHETTER nie vergessen?
Kurz nach meinem Beginn bei der Firma kam eines Nachmittags Willy Schetter in mein Büro. Bei einem Kunden (einem seiner Freunde) war bei der Montage etwas schiefgelaufen. Der kurze Satz „Sänger, wenn des net glei in Ordnung bracht wird, schmeiß i dir den Schreibtisch om“, zeigte kurz und bündig die Aufgabenstellung.

Was geben Sie dem Unternehmen mit auf den Weg?
Ich glaube, dass mit der Erweiterung der Geschäftsleitung die Firma auf einem guten Weg ist, um die Anforderungen der nächsten Jahre aktiv anzugehen. Weiterhin so innovativ und auch so risikofreudig bleiben, so werden sich die Herausforderungen wie Klimawandel und erneuerbare Energien gut in lukrative Projekte umsetzen lassen.

Können Sie sich noch an die Einführung der SCHETTER Konkret erinnern?
Mit der SCHETTER Konkret sollte ein weiteres Bindeglied zwischen der Firma und dem Kunden geschaffen werden. Unter dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“ zeigten die aufgeführten Projekte unsere Kompetenz in den verschiedensten Bereichen der TGA und gaben durch den direkten Hinweis mit Bild auf den Projektleiter eine Möglichkeit, die Person vorzustellen und sichtbar zu machen. Die aktuellen Hinweise auf Neuerungen zeigte den Kunden, „der SCHETTER ist kompetent, bei dem bist Du gut aufgehoben“. Der hausinterne Teil hat zu mehr persönlichen Informationen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untereinander beigetragen und ich glaube auch zu mehr Zusammengehörigkeitsgefühl.

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